Informationen rund ums elektrische Fahren.

Informationen rund ums elektrische Fahren

    Die elektrische Mobilität ist zur Zeit in aller Munde. Doch was heisst elektrisches Fahren und welche Möglichkeiten gibt es zur Zeit. Wie und Womit werden die Fahrzeuge wieder geladen? Wie und wann lade ich zuhause? Wie lade ich unterwegs? Was bedeuten die sogenannten Fachbegriffe?

    Fragen über Fragen!

    Nachfolgend versuche ich für ein paar dieser Fragen Antwort zu geben.

    1. Welche Arten von Elektrofahrzeuge sind derzeit erhältlich?

    Man unterscheidet bei elektrischen Fahrzeuge zwischen mehreren Varianten. Es gibt folgende Fahrzeugtypen mit Elektroantrieb:

    Hybrid (HEV)
    Diese Fahrzeuge verfügen über einen Verbrennungsmotor (Benzin oder Diesel) und zusätzlich über einen Elektromotor mit einem relativ kleinen Akku. Bei dieser Form von Antrieb ist rein elektrisches Fahren nur auf sehr kurzen Strecken (3-10KM) möglich. Der Elektromotor dient hier lediglich als Unterstützung des Verbrennungsmotors zur Reduktion des Verbrauchs. Diese Fahrzeug laden den Akku immer beim Bremsen (Rekuperation) oder während dem Rollen wieder auf.

    PlugIn Hybrid (PHEV)
    Der Unterschied eines PlugIn Hybrid zu einem normalen Hybrid liegt in erster Linie in der Grösse des Akku. Dieser ist so gross, dass mit einem PlugIn Hybrid zur Zeit Strecken von bis zu 60-70KM rein elektrisch gefahren werden können.
    Auch diese Fahrzeuge laden den Akku beim Bremsen (Rekuperation) oder während dem Rollen wieder auf. Zusätzlich kann man bei einem PugIn Hybrid glecih wie bei eine reinen Elektrofahrzeuge aber den Akku auch an der Steckdose wieder aufladen.

    Elektrofahrzeug (BEV)
    Ein sogenanntes BEV (Batterie Electric Vehicle) verfügt nur noch über einen Elektromotor und einen Akku. Das Laden des Akku erfolgt ebenfalls beim Bremsen (Rekuperation) oder während dem Rollen wieder auf. In erster Linie erfolgt das Laden jedoch mittels einer Wallbox oder einem intelligenten Ladekabel (ICCB).

    Wasserstofffahrzeug (FCEV)
    Brennstoffzellenfahrzeuge sind Transportmittel, bei denen elektrische Energie aus den Energieträgern Wasserstoff oder Methanol durch eine Brennstoff-zelle erzeugt und direkt mit dem Elektroantrieb in Bewegung umgewandelt oder zeitweise in einer Traktionsbatterie zwischengespeichert wird. Der elektrische Speicher ermöglicht auch die Energiegewinnung durch die Rekuperation. International ist die Abkürzung FC(E)V für englisch fuel cell (electric) vehicle üblich.

     2. Welche Lademöglichkeiten gibt es?

    Je nach Fahrzeugtyp, werden die Batterien nur mittels Rekuperation und/oder mit Kabel geladen. Wobei je nach Modell die Ladung entweder über eine Phase, resp. über 3 Phasen erfolgt.

    ICCB
    Ein ICCB ist ein intelligentes Ladekabel, welches normalerweise über 1 Phase lädt und üblicherweise bei jedem Elektrofahrzeug beiliegt. Dieses Ladekabel ist dazu gedacht, das Fahrzeug an jeder normalen Steckdose aufzuladen.

    Da jedoch an einer normalen 230V Steckdose der maximale Strom unter Dauerbelastung sehr begrenzt ist, dauert eine Ladung eher lange. Sie liefern in der Schweiz maximal ca. 1.7 kW.

    Deshalb sind ICCBs eher als Notlösung zu betrachten.

    Wallbox
    Die beste Möglichkeit, um ein Elektrofahrzeug (PHEV, BEV) mit Energie zu versorgen, ist eine sogenannte Wallbox. Sie sind entweder 1-phasig/3.7 kW, 3-phasig/11 kW oder 3-phasig/22 kW erhältlich. Eine Wallbox kommuniziert mit den jeweiligen Fahrzeug und stellt dann automatisch die nötige Leistung zur Verfügung. Je nach Leistung muss eine Wallbox beim jeweiligen Elektrizitätswerk angemeldet oder bewilligt werden. Ich empfehle jedoch immer eine Wallbox mit maximal möglicher Leistung zu montieren.

    So ist man für die Zukunft gerüstet.

    Mobile Charger
    Mittlerweile sind auch mobile Ladegeräte/Wallboxen erhältlich. Diese bieten die gleiche Leistung wie fix montierte Wallboxen, haben aber den Vorteil, dass sie im Fahrzeug mitgenommen werden können. Je nach Leistung muss auch eine mobile Wallbox beim jeweiligen Elektrizitätswerk angemeldet oder bewilligt werden. Ich empfehle jedoch auch hier immer eine mobile Wallbox mit maximal möglicher Leistung zu montieren. So ist man für die Zukunft gerüstet. Zu den meisten erhalten Sie auch Adapter für die verschiedenen Steckdosen, welche automatisch auf den maximal zulässigen Strom begrenzen.

    Diese Art von Ladegerät ist meines Erachtens klar zu bevorzugen.

     3. Stecker

    Aktuell gibt es mehrere Arten von Ladestecker, welche in „freier Wildbahn“ anzutreffen sind.

    Typ 1
    Beim Typ 1-Stecker handelt es sich um einen einphasigen Stecker, welcher Ladeleistungen bis zu 7,4 kW (230 V, 32 A) erlaubt. Der Standard wird vor allem in Automodellen aus dem asiatischen Raum verwendet und ist in Europa eher unüblich, weshalb es kaum Ladesäulen mit fest angebrachtem Typ 1-Ladekabel gibt.

    Typ 2
    Der dreiphasige Stecker ist im europäischen Raum am weitesten verbreitet und wurde als Standard festgelegt. Im privaten Raum sind Ladeleistungen bis 22 kW (400 V, 32 A) gängig, während an öffentlichen Ladesäulen Ladeleistungen bis zu 43 kW (400 V, 63 A) möglich sind. Die meisten öffentlichen Ladestationen sind mit einer Typ 2-Steckdose ausgestattet. Daran kann jedes Mode 3-Ladekabel angeschlossen werden, also können sowohl Elektroautos mit Typ 1 als auch Typ 2-Stecker geladen werden. Auf der Seite der Ladestation haben alle Mode 3-Kabel den sogenannten Mennekes-Stecker (Typ 2).

    CHAdeMo
    Dieses Schnellladesystem wurde in Japan entwickelt und erlaubt Ladevorgänge bis zu 100 kW. An den meisten öffentlichen Ladesäulen steht allerdings nur eine Leistung von 50 kW zur Verfügung, was in der Regel aber völlig ausreicht. Folgende Hersteller bieten Elektroautos an, die mit dem CHAdeMO-Stecker kompatibel sind: BD Otomotive, Citroën, Honda, Kia, Mazda, Mitsubishi, Nissan, Peugeot, Subaru, Tesla (mit Adapter) und Toyota.

    CCS (Combined Charging System)
    Der CCS-Stecker ergänzt den Typ 2-Stecker mit zwei zusätzlichen Leistungskontakten um eine Schnellladefunktion und unterstützt AC- und DC-Laden (Wechselstrom- und Gleichstromladen) mit bis zu 170 kW. In der Praxis liegt der Wert zur Zeit meistens noch bei 50 kW.

    CEE
    Bei dieser Steckdose handelt es sich um eine normale Anschlussart, welche auch bei diversen anderen Geräten genutzt wird. Bei der Elektromobilität wird er für die Mobilen Charger benutzt. Den CEE-Stecker gibt es in den folgenden Varianten:

    Als einphasige, blaue Option, dem sogenannten „Camping“-Stecker mit einer Ladeleistung von bis zu 3,7 kW (230 V, 16 A)

    Als dreiphasige, rote Ausführung für Industrie-Steckdose:
    Der kleine Industriestecker (CEE16) lässt Ladeleistungen von bis zu 11 kW (400 V, 16 A).
    Der große Industriestecker (CEE32) erlaubt Ladeleistungen bis zu 22 kW (400 V, 32 A).

    Tesla Supercharger
    Tesla verwendet für seine Supercharger eine modifizierte Version des Stecker Typ 2. Diese erlauben eine Aufladung des Model S zu 80% innnerhalb von 30 Minuten bei einer Ladeleistung von bis zu 120 kW (Gleichstrom). Die Ladung bietet Tesla kostenlos für seine Kunden an.

    Andere Autofabrikate können bislang nicht an Tesla Superchargern geladen werden.

    4. Ladekabel

    Mode 2 Ladekabel
    Mode 2-Ladekabel gibt es in den verschiedensten Varianten. Oft wird das Mode 2-Ladekabel zum Anschluss an eine gewöhnliche Haushaltssteckdose vom Automobilhersteller werkseitig mitgeliefert. So können Elektroautofahrer zumindest erst einmal an der Haushaltssteckdose Notladen. Die Kommunikation zwischen Elektroauto und Ladeanschluss übernimmt dabei eine Box, die zwischen dem Fahrzeugstecker und Anschlussstecker geschaltet ist (ICCB, in-cable control box).

    Mode 3 Ladekabel
    Das Mode 3-Ladekabel ist ein Verbindungskabel zwischen Ladestation und Elektroauto. In Europa hat sich der Typ 2-Stecker als Standard durchgesetzt. Damit Elektroautos mit Typ 1 sowohl als auch Typ 2-Stecker laden können, sind Ladestationen oftmals mit einer Typ 2-Steckdose ausgestattet. Um Ihr Elektroauto zu laden, benötigen Sie entweder ein Mode 3-Ladekabel von Typ 2 auf Typ 2 (z.B. für Renault ZOE) oder ein Mode 3-Ladekabel von Typ 2 auf Typ 1 (z.B. für Nissan Leaf). Mode 3-Ladekabel lassen Ladeleistungen bis zu 43 kW zu.